Die umstrittene GEMA-Reform ist vorerst gescheitert. Darüber ist man im Bereich der Komponisten und Verleger klassischer zeitgenössischer Musik erleichtert.
„Mit dem Abstimmungsergebnis haben sich die E-Musik Komponisten (…) durchgesetzt,“ schreibt BackstageClassical.
Die FAZ erinnert indes an die kulturelle Bedeutung: „Die strukturelle Bevorzugung der E-Musik hat Deutschland zu einem Musikland ohne Vergleich gemacht. Nur weil hier der Markt nicht alles regelt, befindet sich die Hälfte aller Opernhäuser der Welt auf deutschem Boden. Nur deshalb kommen junge Menschen aus allen Ländern hierher, um an Musikhochschulen noch Komposition zu studieren.“
Mit den im Dezember des Revolutionsjahres 1848 begonnenen „Waldszenen“ Op. 82 für Klavier widmete sich Robert Schumann einmal mehr einem zentralen Topos der deutschen Romantik; dem Wald als Sehnsuchtsort, als Ort märchenhafter Idylle, aber auch des Geheimnisvollen, Dunklen, Bedrohlichen.
Robert Schumann: WALDSZENEN Op. 82 bearbeitet für 6 Violoncelli von Markus Schmitt ISMN 979-0-700344-05-4 / MVN 57 (Part.)
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In seinen Tre sonate galanti per il pianoforte inszeniert Markus Schmitt einen virtuosen Brückenschlag zwischen zeitgenössischer Musik und der Welt des Hammerklaviers. Der Hörer erlebt eine bunte und vielfältige Klanglandschaft voller subtiler Andeutungen, feiner stilistischer Nuancen und labyrinthartiger Bezüge. Markus Schmitt zu seinen Tre sonate:
Die Tre sonate galanti per il pianoforte beziehen sich mit ihrer Verspieltheit und durchsichtigen Satzstruktur formal und stilistisch auf vorklassische Sonatenmodelle, etwa von Domenico Scarlatti, Baldassare Galuppi oder Carl Philipp Emanuel Bach. Zugleich verbinden sie die Idee des unterhaltsamen Vortragsstückes mit dem Anspruch der virtuosen Konzertetüde. „Prestorella“ – eine Pastorella im tempo presto – provoziert durch ihre, an scarlattische Hornquint-Figuren gemahnende, unstet pulsierende und insistierende unisono-Melodik das Umkippen zu entladenden arpeggio-Kaskaden, um sich schließlich in lockere, quasi improvisierte Figurationen zu lösen. Ein vielstimmiges Geflecht auf- und absteigender Tonleitersegmente bildet die Grundlage für den Spieluhrmechanismus von „Carillon“, wobei die ausgestaltete Oberstimme nach Art einer Air die melodische Führungsrolle übernimmt. Durch das Auseinanderdriften der Außenstimmen gerät dieses Satzgefüge bald ins Stolpern und Wanken, das Uhrwerk knirscht mit seinen Zahnrädern, frisst sich fest. Übrig bleibt ein eine erschöpft leiernde Floskel. Als Verbeugung vor Carl Philipp Emanuel Bachs kapriziösem Komponierstil ist die dritte Sonate, „Omaggio a C. P. E.“zu verstehen. Allerdings verlässt das umherspringende Thema bald die Pfade seines Paten und unternimmt stilistische Ausflüge etwa zu beethovenscher Launigkeit, regerscher Modulationswut oder bartokscher Patzigkeit, verirrt sich zuletzt gar zu den scarlattischen Hornquinten der „Prestorella“.
Die in Kooperation mit BR-KLASSIK erschienene CD „Nachspiele“ mit Musik von Volker Blumenthaler führt in eine Welt der Reflexionen und der musikalischen Bilder. Zu hören sind mehrere Kammermusikstücke des Komponisten, darunter der im Musikverlag Nickel erschienene Klavierzyklus „OT“ – interpretiert von Uta Walther.
musica minima für Klavier, 1995 in Taipei entstanden, ist ein pointierter kurzer Klavierzyklus. Ein in hoher Lage gehämmerter Akkord zerfällt in akustische Facetten, die einem inneren, beinahe romantisch-harmonischen Programm gehorchen.
Nachspiele für Violoncello und Klavier (2011) stehen in der Tradition der Schumannschen Liednachspiele: Kommentare zu verklungenen Texten. Nachdenkliche Rückschauen, denen utopisches Potential innewohnen könnte. Wie Sterne leuchten die meditativen Klangminiaturen von …innehalten… für Klavier (2008): Betrachten, Hören und Staunen.
Wie zufällig Aufgesammeltes und Tagträume formen sich in der Manier alter Sonette zu dem Zyklus pensieri sparsi e sogni del giorno für Violoncello solo (2006/07).
Der Gedanke, dass im Bruchstückhaften, in seinem Facettenreichtum sich verborgen Wirklichkeit mitteilen kann, setzt sich in OT Stücke für Klavier (2012/14) fort. Kurze verdichtete Miniaturen ohne Titel (OT), stilistisch heterogen, voller Anspielungen auf Bach, Scarlatti, Chopin und Jazz.
Volker Blumenthaler (Violoncello) und Uta Walther (Klavier) treten seit vielen Jahren international mit Werken der Moderne auf.
Jelek – der faszinierende Klavierzyklus von András Hamary in einer kongenialen Bearbeitung für Akkordeon. Hugo Noth ist einer der profiliertesten Köpfe der zeitgenössischen Musik für Akkordeon. Seine Bearbeitung verbindet subtilen Klangsinn mit einem tiefen Verständnis für die musikalisch-kompositorischen „Zeichen“ (so die Bedeutung des ungarischen Titels) von Hamarys intelligent-tiefsinniger Partitur.
„Chopin hat den Anfang gemacht mit seinen 24 Préludes; ihm folgten Debussy und Skrjabin, Rachmaninow und Schostakowitsch – und die 24 blieb auch bei ihnen eine magische Zahl. In diese große und altehrwürdige Tradition hat sich nun auch András Hamary gestellt und während der Corona-Jahre einen Zyklus aus 24 Préludes komponiert, wie bei Debussy in zwei Hefte aufgeteilt. In ihnen zieht der aus Ungarn stammende Komponist, der auch auf eine erfolgreiche Karriere als Konzertpianist zurückblicken kann und viele Jahre lang Klavier an der Musikhochschule Würzburg unterrichtete, die Summe seiner Erfahrungen mit diesem Instrument. Insbesondere lotet Hamary in diesen Miniaturen den raffinierten und ausgefeilten Gebrauch der Pedale und Resonanzen eines Flügels aus. Auf Schritt und Tritt gibt es Anspielungen auf Vorbilder wie Chopin und Debussy, die Lust am Spiel mit Illusionen teilt Hamary mit seinem Landsmann Ligeti, und doch kommt darüber hinaus auch immer wieder bedrängend Existentielles zur Sprache. Die 24 Préludes sind dem Pianisten Markus Bellheim gewidmet, der seine Karriere einst in Würzburg begonnen hat und heute an der Münchner Hochschule für Musik und Theater unterrichtet. In der Reihe „Faszination Neue Musik“ führt Bellheim in das Werk seines Freundes Hamary ein.“